Dienstag, 28. Juli 2009

Ihm in die Augen sehen

Das Buch was ich heute vorstellen möchte ist von Sabine Dardenne. Es heißt "Ihm in die Augen sehen".



Sabine Dardenne war das Mädchen, das 80 Tage in der Gewalt des belgischen Kindermörders und Missbrauchers Marc Dutroux war und dann lebend befreit wurde.

Sie berichtet in einer beklemmenden Ehrlichkeit über die Ängste und Gedanken die sie in dieser Zeit austehen musste, ohne dabei die intimen Details preiszugeben. Niemand wird aus diesem Buch seine Gelüste stillen können und das finde ich sehr gut. Sonst würde es womöglich wieder anderen Verbrechern als Vorlage dienen.

Sabine berichtet über die geistigen Übungen, die sie mit ihren erst 12 Jahren machte, um nicht verrückt zu werden. Über die Lügen, mit denen Dutroux ihren Glauben an die Eltern zerstören wollte und über das entsetzliche Leid in ihrem engen Kellerverließ.

Hier der Klappentext:

Aus dem Französischen von Eleonore Delair, Bettine Runge und Christa Trautner. Für Sabine Dardenne wurde grausame Wirklichkeit, was andere nur aus dem Kino kennen. Als sie am 28. Mai 1996 auf dem Weg zur Schule entführt wird, ist ihre Kindheit mit einem Schlag zerstört. Der Mann, der ihr das antut, ist für die Polizei kein Unbekannter: Marc Dutroux war bereits einschlägig verurteilt und wegen "guter Führung" vorzeitig entlassen worden. Als man ihm endlich auf die Spur kommt, macht die "Affäre Dutroux" europaweit Schlagzeilen - doch über dem Skandal droht in Vergessenheit zu geraten, welches Schicksal Sabine Dardenne und die anderen Opfer von Dutroux erlitten haben.



Ich hoffe, dieses Buch trägt dazu bei, diese Verbechen endlich strenger zu bestrafen als bisher.

8 Kommentare:

Michaela Schuemichel hat gesagt…

Upps! Das Buch lese ich grad auf den letzen Seiten - und hab mir schon die ersten Notizen für die Rezension gemacht. Bin ich doch ein wenig zu spät...

Was für mich ganz beklemmend war, wie dieses Monster, wie ihn Sabine auch immer nennt, sie nicht nur auf brutalste Art und Weise physisch, sondern auch psychisch missbraucht und manipuliert. Er spielt sich als ihr Retter und Beschützer vor dem imaginären Chef auf und bringt das Mädchen so weit, zu glauben, dass ihre Eltern kein Lösegeld zahlen wollen/können und sie abgeschrieben haben. Er lässt sie verzweifelte Briefe schreiben, die er natürlich nie abschickt, um Sabine hinterher zu erzählen, die Mama hätte ihm gesagt, sie soll lieb zu ihm sein und den Sex genießen.

Als er nach 80 Tagen festgenommen wird und das Versteck öffnen muss, glaubt Sabine, er hätte sich gestellt und den Chef angezeigt. Dafür bedankt sie sich sogar mit einem Kuss. Diese Szene verfolgt sie heute noch in ihren Träumen.

Ein erschütternder und beklemmender Bericht von einem Mädchen, das durch die Hölle gegangen ist und nicht daran zerbrochen ist! Wäre Sabine nicht schon als 12 jährige ein Freigeist und recht aufmüpfig gewesen - wer weiß, ob sie diese Tortur überlebt hätte!

Hexe hat gesagt…

Ja so sehe ich das auch. Ich habe das Buch vor etwa 3 Jahren gelesen und es verfolgt mich immer noch.

RUDHI Rüscher hat gesagt…

Solche Quälgeister sollte man mit der Heckenschere kastrieren! Spätestens beim zweiten Mal. Bei unschuldigen Opfern und besonders bei Kindern ist Toleranz Dummheit. Da denk ich heidnisch!

Heinz-Peter Heilmann hat gesagt…

Ich glaube, dass mich dieses Buch zu sehr beschäftigen und aufwühlen würde. Dieser Grad der Fassungslosigkeit, Wut und Trauer würde mich - schätzungsweise - zu sehr belasten. Wenn ich nur daran denke, schaudert es mich.

Hexe hat gesagt…

Heinz-Peter, ich finde dieses Buch hat auch etwas sehr Positives. Diese Kraft des Mädchens ist unglaublich.

Das Verbrechens ist grauenhaft und durch Nichts zu sühnen. Ganz ehrlich, Rudhis Vorschlag erscheint mir fast zu harmlos obwohl ich absolute Pazifistin bin.

Aber Sabine hat sich und uns bewiesen, dieser Mistkerl hat sie nicht besiegt!

Alexandra hat gesagt…

WoW... mehr kann ich dazu nicht sagen. Das Buch klingt natürlich inetressant, aber denke da ähnlich wie Heinz-Peter... ich bin da doch sehr sensiebel... Na mal sehen, werd es mir aber dennoch mal aufschreiben.

Danke für den Tipp.

Liebe GRüsse
Alexandra

RUDHI Rüscher hat gesagt…

Ei Hexe Margo, Du kannst einen ja überzeugen! Vielleicht doch besser, von diesem starken Mädchen zu lernen, wie man selbst solche(s) Verbrechen noch positiv bewältigen kann... Ja, kastrieren ist noch zu milde für solche Monster; aufhängen am Schwanz in zehn Metern Höhe über einer Krokodilgrube wäre angemessener!

unikatbuch hat gesagt…

ich glaube wenn ich das Buch anfangen würde zu lesen, würde ich mich zu sehr reinsteigern.
Ich müsste mich da der Meinung von Heinz-Peter anschließen.
Trotzdem Danke für den Tipp.